Subjektivierungsweisen von Lehrpersonen im Qualitäts-Dispositiv beruflicher Bildung

Die Dissertation liefert einen theoretisch-fundierten Beitrag zur Weiterentwicklung der beruflichen Lehrerinnen- und Lehrerbildungsforschung, indem die organisierenden Rationalitäten und Logiken des alltagspraktischen pädagogischen Handelns von Lehrpersonen berufsbildender mittlerer und höherer Schulen in Österreich aus einer dispositivanalytischen Perspektive untersucht werden. Pädagogische Reformen beeinflussen die beruflichen Selbst-Verständnisse von Lehrpersonen und geben damit Subjektivierungsprozessen eine spezifische Ausrichtung. Gegenwärtige Reformmaßnahmen in der beruflichen Bildung sind nicht nur durch ein beständiges Bestreben nach Sicherung, Entwicklung und Management von ‚Qualität‘ geprägt, sondern auch von einem ‚Qualitäts-Ensemble‘ umrahmt, das Diskurse, Gesetze, Institutionen und administrative Maßnahmen inkludiert. Unter Zuhilfenahme von konzeptionellen ‚Werkzeugen‘ des französischen Philosophen und Historikers Michel Foucault werden das Arrangement eines sogenannten ‚Dispositivs‘ über ‚Qualität‘ beruflicher Bildung nachgezeichnet sowie das Zusammenspiel der einzelnen Elemente dieses ‚Qualitäts-Dispositivs‘ und dessen Machteffekte in Bezug auf die Subjektivierungsweisen von Lehrpersonen analysiert. Im Zentrum der Untersuchung steht der machtvolle Zusammenhang zwischen steuerungsrelevantem Wissen über ‚Qualität‘ beruflicher Bildung, institutionell-vergegenständlichten Qualitätspraktiken (der Fremd- und Selbst-Führung) sowie den Modi, wie sich Lehrpersonen gegenwärtig selbst und andere deuten, wahrnehmen, sich selbst ausarbeiten und sich in Beziehung zum vorherrschenden ‚Qualitäts-Dispositiv‘ setzen.

Hannes Hautz

private Aufnahme

Assistenz-Professor für Wirtschaftspädagogik an der Universität Innsbruck

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